Poltergeist
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| Thema: CHANCENLOS Do Jul 05, 2012 9:42 am |
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wer von euch ohne sünde ist, werfe den ersten stein CHANCENLOS
Irgendwann in den letzten Stunden ist die Situation eskaliert. Ich erinnere mich daran, lautes Stimmengewirr vernommen zu haben, während ich auf nackten Sohlen den Gang entlang schlich. Panik ergreift mich, doch ich setze einen Fuß vor den nächsten. Alles in mir schreit danach so schnell wie möglich das Weite zu suchen, doch es zerreißt mir das Herz bei dem Gedanken meine Familie zurück zu lassen.
In diesen Tagen ist die Angst allgegenwärtig und Misstrauen macht sich breit. Das Vertrauen in Freunde und Bekannte ist verschwunden, man blickt sich nicht mehr länger in die Augen, geht mit gesenkten Köpfen aneinander vorbei. Überall kann man ihn riechen; Der Tod lauert an jeder Ecke und in jedem noch so vertrauten Gesicht. Vor einem halben Jahr hatte diese Welt noch friedlich vor sich hin geschlummert und selbst als immer wieder vereinzelte Mordfälle die Seiten des Tagesproheten aufgewühlt hatten, waren wir noch voller Zuversicht. Wir kannten die Opfer nicht, das Leid dieser Familien schien uns weit entfernt. Mit dem Kampf auf Hogwarts kam der erste Schreckensmoment. Der Anfang vom Ende. Die Gefahr war sichtlich näher gekommen und hatte einen Ort zerstört, der vielen von uns als einer der sichersten Flecken Erde in Erinnerung geblieben war. Die Ereignisse überschlugen sich, bald berichtete der Tagesprohet nur noch wage über einzelne Mordopfer. All die Toten waren zu einer einzigen blutigen Masse verschwommen, die uns erschaudern ließ. Es wurden ihrer immer mehr und mehr und mehr. Wir fürchteten um das Leben unserer Liebsten. Und um unser eigenes. Der Angriff auf die Winkelgasse bildete den Höhepunkt des Schreckens. Der Weg des Schattens war mit zahlreichen Toten gepflastert. Wir waren schockiert, doch uns allen war klar, dass es noch lange nicht vorbei ist und dass wir das Ende vielleicht nicht mehr erleben werden.
Als der grüne Strahl auf mich zusaust, bin ich erschreckend ruhig. Ich dachte, dass das nicht mein Krieg wäre. Doch in diesem Moment begreife ich, dass er uns alle auf die eine oder andere Weise betrifft. Zu spät.
Kannst du das Blut riechen? Hörst du die Schreie der Verzweifelten? Hast du Angst in der Dunkelheit?
Nein? Dann wird man dich bald eines Besseren belehren. DRAUSSEN ZOG SICH DIE WOLKENDECKE ZUSAMMEN. ES ROCH BEREITS NACH REGEN. DUNKLE SCHEMEN KROCHEN AN DUNKLEN WÄNDEN ENTLANG, DIE STRASSEN WAREN GEFÜLLT MIT ANGST UND VERZWEIFLUNG. DIE SCHATTEN WAREN ÜBERALL. SIE ZÖGERTEN NICHT. SIE VERGABEN NICHT. SIE KANNTEN KEIN MITLEID. IHREN NAMEN HATTEN SIE ZURECHT.
KANN IRGENDJEMAND AUS DIESEM BLUTBAD ALS SIEGER HERVORGEHEN?
KOMMT NÄHER, KOMMT NÄHER. WIR BRINGEN FROHE KUNDE. DAS MINISTERIUM FÜR ZAUBEREI LÄDT ZUM JÄHRLICHEN OSTERBALL. VERGESST DIE SORGEN, SCHIEB DIE PFLICHTEN BEISEITE, LEGT DIE ARBEIT NIEDER UND LASST UNS GEMEINSAM FEIERN.
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