Donnerstag; 25.09.1997; London"Hier, hier und hier waren Schlammblutcamps, die wir erfolgreich eliminiert haben. Sie scheinen sich derzeit bevorzugt in südliche Richtung zu bewegen und wir haben die Greifertrupps schon dementsprechend abgestimmt." Das große Bild der britischen Karte an der Wand verblasste wieder, als Yaxley seinen Bericht beendete. "Und eine Spur von Potter?" "Fehlanzeige. Seit seinem Auftauchen in London scheint er sich in Luft aufgelöst zu haben." Der Zaubereiminister legte die Stirn in Falten und betrachtete Yaxley nachdenklich. "Besteht die Möglichkeit, dass wir in einer unserer Abteilungen ein Leck haben?" "Unmöglich - seit sich 2 der Unseren abgesetzt haben, sieben wir die Abteilungen durch." Der treue Todesser schüttelte den Kopf. "Die Lage ist vollkommen unter Kontrolle, der Orden gibt keine Lebenszeichen von sich."
Die immer brutaler werdenden Vorgehensweisen des Ministeriums für Zauberei zeigten Wirkung. Der Orden gab tatsächlich kein Lebenszeichen von sich, harrte still aus und überlegte verzweifelt, wie man der düsteren Lage entkommen könnte. Harry Potter, ein wandelnder Hoffnungsfunken rückte jedoch wieder in weite Ferne, als Ron eines Tages vor der Tür seines zuhauses stand und erzählte, dass das Trio sich aus den Augen verloren hätte. Wo waren Harry und Hermine?
Zumindest Harry war ganz weit weg und doch hautnah am Geschehen.
Freitag; 31.10.1997; Avalon"Harry, sieh mal!" Die junge Lehrerin, die den Auserwählten mit auf das alljährliche Samhain Fest genommen hatte, deutete auf ein buntes Lichtermeer im goldenen Hain. "Das sind richtige Elfen, schonmal von ihnen gehört? Es gibt nur noch ganz wenige von ihnen, hier auf Avalon. Im Mittelalter machten Stabmagier eine große Hetzjagd auf sie, da ihr Blut angeblich magische Kräfte hatte, mit denen man den Stein der Weisen herstellen konnte. Ob das stimmt oder nicht weiss ich nicht, aber es überlebte nach dem großen Gründerkrieg nur ein Geschwisterpaar, das die alte Linie dann langsam wieder aufzubauen begann. Sie sind heute zum ersten Mal seit Jahrhunderten wieder unter uns. Ich glaube das ist ein Zeichen." Gedankenverloren blickte der junge Mann zu den tanzenden Gestalten hinüber. Avalon - ein Land das er immer für eine Legende gehalten hatte war der letzte Zufluchtsort für so viele Gestalten, dass es ihm manches Mal ganz schwindlig wurde. Einen Monat war er nun schon hier und noch immer traf er jeden Tag auf neue Wunder.
Samstag; 05.11.1997; Hogwarts"Wir haben ihn Sir, wir haben ihn!" Nach dem düsteren Halloween Ball hatte man eine Einheit Todesser in die Schule geschickt, um diejenigen Schüler aufzuspüren, die es gewagt hatten nicht aufzutauchen. Wie sich herausgestellt hatte, hatte sich sogar ein junger Werwolf unter ihnen befunden. Hatte, bis vor wenigen Augenblicken. Die Schüler des Verwandlungsunterrichts, in dem sie sich gerade befanden, schrien entsetzt auf, als ein grüner Blitz durch den Raum fegte und der Junge leblos zu Boden sank. Auch wenn einige von ihnen im Glauben aufwuchsen, dass nur reines Blut wahres Blut sei - statt der üblichen Rangeleien mit den anderen Häusern auch noch dem Tod in die Augen zu sehen, war zuviel für sie.
... ein Blick nach AvalonEigentlich war es nur der mittlerweile so alltägliche Routineblick, den die Hüterin Avalons durch eines ihrer magischen Portraits auf Hogwarts richtete. Ihre Lippen wurden schmal, während sie die letzten Augenblicke des Gryffindorschülers betrachtete. "Was genug ist, ist genug." Mit diesen gemurmelten Worten wandte sie sich ab und liess eine Vollversammlung der erwachsenen Magier Avalons einrufen. Selbst die Elfen nahmen an der großen Abstimmung teil, die wohl in die Geschichtsbücher der vergessenen Insel eingehen würde.
"Wie ihr alle gerade noch einmal gesehen habt, hat sich die Lage in Hogwarts zugespitzt. Schüler werden gefoltert und ermordet. Den jungen Magiern kommt keine Unterstützung von ihresgleichen zu. Ich frage euch also: Wer ist dafür, sich das Land, das einst zu den unseren gehörte, zurück zu holen?" Fast alle Hände der Anwesenden wanderten nach oben, hier und da war sogar ein wütender Ruf zu vernehmen. Avalonier fürchteten Stabmagier - doch gleichzeitig lebten sie in einem Land der Toleranz, das nichts davon hielt Magier einer anderen Abstammung zu unterdrücken. "Damit steht unsere Entscheidung fest. Ich bitte die of Argylls und Nobles darum, die restlichen Anwesenden über die alten Schutzzauber aufzuklären. In zwei Stunden wollen wir dann damit beginnen, Hogwarts zu transformieren, wer sich daran beteiligen möchte im nächsten Schritt die Besetzer zu verjagen, kann sich in der Nacht hier einfinden."
... am späten AbendDie Hüterin sah sich mit einer gar nicht so kleinen Gruppe an Avaloniern konfrontiert, die in irgendeiner Weise dabei helfen wollten, Hogwarts von seinen Besetzern zu befreien. Einige Heiler wollten sich um angeschlagene Schüler kümmern, während vor allem Sturmklingen sich darum rissen, das dunkle Pack hinauszujagen. Was gar nicht überraschend war, war die Anwesenheit der zwei Stabmagier Harry Potter und Sirius Black. "Wir gehen heute Nacht rein, kümmern uns um das Lehrpersonal und um Verwundete und ziehen wieder ab. Wir lassen Schülern und Lehrern die Gelegenheit, sich ein paar Tage von der Schreckensherrschaft zu erholen. Wenn das Schloss komplett an unser Reich angeschlossen wurde, nehmen wir weiteren Kontakt auf.
Remember, remember, the fifth of November.In jener Nacht wurde Hogwarts befreit. Einzeln, schlafend, war es kein Problem einen Todesser zu überrumpeln. Jene, die sich wehrten, waren wohl ziemlich überrascht über den wütenden Mann, der so aussah wie Sirius Black und der in so manchem Fall auch das letzte war, was der dunkle Magier in seinem Leben sah. In jener Nacht wurden etliche Todesser ausgesetzt, seelisch geprügelt zurück nach London geschickt, wo sie von dem Terror berichteten, dem sie ausgesetzt gewesen waren. Die große Einheit Magier, die zum Zweck der Rückeroberung zurückgeschickt wurde, fand sich vor der Weite grüner Hügel wieder. Hogwarts war verschwunden. Spurlos.
Montag; 07.11.1997; HogwartsDer Nebel hatte sich gelichtet und waberte um die Umgrenzungsmauern von Hogwarts. Eine kleine Gruppe Schüler hatte sich vor das Schloss getraut und beobachtete, wie der verbotene Wald sich lichtete. Waren das Bäume, die da herausstapften und sich andernorts wieder mit ihren Wurzeln niederliessen? War da eben ein Drache über den Wald geflogen?! "Da vorn kommen Kutschen!" Natürlich hatten die Schüler mittlerweile mitbekommen, dass andere Zeiten angebrochen waren. Es war Seltsames in Gange. Die Todesser waren fort - spurlos verschwunden - und das Schloss hatte ein unheimliches Eigenleben entwickelt. Beschädigte Stellen des Schlosses wurden fleissig von den Hauselfen bearbeitet, die Geister huschen aufgeregt tuschelnd umher und sogar Mrs Norris schien mit der Welt nicht mehr klarzukommen und ließ sich vollkommen perplex auf einem der Haustische von jungen Schülern streicheln.
Die von eleganten Pferden gezogenen Kutschen blieben stehen und eine der anwesenden Patil Schwestern kreischte auf, als Harry Potter persönlich ausstieg, etwas zerstreut und aufgeregt zu seinen ehemaligen Klassenkameraden blickte. "Also ich bin alleine da, um euch zu sagen, dass Hogwarts jetzt zu Avalon gehört." Er versuchte Luft zu holen, was anhand der Schüler, die gerade an ihm hingen, ziemlich schwer ging. "Es beginnt jetzt eine ganz neue Zeit für uns." Ein schwerer Stein schien von dem jungen Herrn zu fallen, als er zum Schloss blickte, wo eine rothaarige Gryffindor ihn fassungslos vom Eingang aus anstarrte. "Ich schätze wenn wir zusammenhalten, können wir Voldemort die Stirn bieten."
Besuche die Nebel